Eberron - Deluxe Dungeon Master's Screen
The Eberron DM's best friend
- vom Backcover von Deluxe Dungeon Master's Screen
Nun mal zu dem Spielleiterschirm Eberrons. Obwohl es bereits einen dieser Deluxe-Schirme für die aktuelle Version von D&D gibt, kommt noch einer extra für das Setting Eberron. Macht Sinn, solange man auch kampagnenspezifische Informationen unterbringt.
Reißen wir mal das eingeschweißte Produkt auf und schauen uns an, was man für seine knapp 15 Dollar bekommt. Aus dem Beileger fallen der Schirm und eine Karte Khorvaires. Sowas sollte eigentlich bereits Bestandteil des Grundregelwerks, bzw. in diesem Fall des Kampagnensettings sein. Die dt. Ausgabe von Eberron hat die Karte beiliegen und zudem noch in einer weit besseren Qualität, denn worauf die Küstenmagier hier ihre Karte abgedruckt haben, darin würde ich nicht einmal ein Pausenbrot drin einschlagen. Das Papier ist so dünn, dass man sich berechtigterweise kaum traut die Karte zu entfalten. Da dies aber eigentlich der Sinne einer Karte ist und sie während einer Sitzung wohl öfters dieses Schicksal ereilen wird, prophezeie ich keine lange Lebensdauer für dieses Stück Spielhilfe. Hilfreich ist die Karte nichtsdestotrotz, verzeichnet sie doch alle politischen Grenzen, die Lightning Rail-Linien, sowie alle Städte und interessanten Orte, die auch im Kampagnensetting Erwähnung finden.
Kommen wir zum Schirm. Dieser ist querformatig, was irgendwie in Mode zu kommen scheint. Ob man nun lieber einen hohen oder einen breiten Schirm vor sich stehen haben will, soll jeder für sich entscheiden. Die Stabilität des Schirms liegt irgendwo im Mittelfeld zwischen standfest und nachgiebig, ist also okay. Wenn man aber nicht gerade einen hohen Tisch oder einen niedrigen Stuhl hat, dann fällt es schwer die unteren und seitlichen Bereiche ausreichend zu lesen. Von der Spielerseite aus betrachtet, zeigt der Schirm eine Kampfszene zwischen einer Heldengruppe und den Schurken der Emerald Claw. Nicht schlecht und es gewinnt durch seine Breite fast schon epischen Charakter. Das Motiv ist allerdings eine Zweitverwertung des Cover-Artworks von „The Order of the Emerald Claw“. Wenden wir uns der Innenseite zu. Text- und Zahlenwüsten, in denen sich grauer und weißer Hintergrund abwechseln. Das ist weder besonders hübsch, noch sonderlich übersichtlich. Der alte D&D-Spiellteiterschirm der dritten Edition hatte farbige Abgrenzungen der Themengebiete, Blau für Talent-Tabellen, Rot für Kampftabellen und grün für restliches Zeug wie soziale Interaktion. Tja, ein Schritt zurück würde ich sagen. Natürlich findet sich im Schirm all der Kram, den D&D-Spielleiter brauchen: Tabellen für Fertigkeiten, Bewegung, Bruchschwierigkeit, Aktionen, Schwierigkeiten, etc. So, aber was macht diesen Schirm nun zu einem Eberron-Schirm? Es gibt eine Tabelle mit den Dragonmarks und den dazugehörigen Häusern, sowie je eine Tabelle zu den Namen der Monate und Tage der Welt. Das war es. Um dem ganzen die Krone aufzusetzen, fehlt in der Liste der Dragonmark Houses auch noch das Heilerhaus der Halblinge Jorasco. Das ist nicht nur ein dicker Fehler, sondern auch unverständlich, da oben und unten in der Tabelle noch massig Platz gewesen wäre. Man hätte natürlich noch weitere eberronsspezifische Dinge unterbringen können, etwa wie die besonderer Materialien der Spielwelt wie z.B. die magischen Hölzer der Elfen, aber dafür hat scheinbar der Platz nicht mehr gereicht. Eine Tabelle mit Beispielschwierigkeiten für Kletterproben von DC 0 bis 30 ist ja auch wichtiger... Immerhin steht an jeder Tabelle die Quelle dabei, so dass man direkt im entsprechenden Buch nachschlagen kann.
Tja, also was haben wir? Eine flimschige Karte, die im Kampagnensetting hätte enthalten sein müssen und die auf wenig Vertrauen erweckendes Papier gedruckt wurde. Ein Spielleiterschirm, der nicht nur nicht sonderlich gut lesbar ist und kaum spezifische Informationen zum Setting enthält, sondern sogar noch in diese wenigen Informationen Fehler einbaut. Da die Tabellen quasi nur Copy & Paste darstellen, die Karte und das Schirm-Artwork bereits vorher vorhanden waren, mussten die Wizards also quasi nur noch den Druck bezahlen. Dafür dann 15 Dollar zu verlangen UND eine solch schlechte Qualität abzuliefern, ist eigentlich schon frech.
Name: Deluxe Dungeon Master's Screen
Verlag: Wizards of the Coast {jcomments on}
Sprache: amerikanisch
Autor: Christopher Perkins
Empf. VK.: 14,95 US-Dollar
Seiten: 4 Panels, 1 Karte
ISBN: 0786938501