Freeport - Tod in Freihafen

Drehe niemals einem Freibeuter den Rücken zu!
- vom Backcover von Tod in Freihafen

Neben der Penumbra-Reihe veröffentlichte Truant ja auch die Freeport-Reihe, wobei letztere durch den zusammenhängenden Plot und ein interessantes Setting deutlich besser ist. "Tod in Freihafen" ist der erste Teil dieser Trilogie. Wie die anderen Teile auch, ist das Abenteuer in vier Kapitel unterteilt. Um auch etwas von dem schönen Setting mitzubekommen, enthält der Band eine Beschreibung der Stadt Freihafen, sowie ihrer etwa 2000 Jahre alten Geschichte. Freihafen war einst eine Piratensammelstelle, doch hat es sich irgendwann einmal als eigenständiger Staat etablieren können und stellt nun eben "Freibeuter". Handouts, Kartenmaterial der Stadt sowie Bodenpläne, neue Monstertypen und vier vorgefertigte Spielercharaktere zum direkten Losspielen sind ebenfalls in dem Band enthalten und runden ihn ab. Freihafen ist keiner speziellen Kampagnenwelt zugeordnet und kann ohne größere Probleme in jedes bestehende Setting übernommen werden.

Im ersten Teil des Abenteuers gelangen die abgebrannten und völlig unerfahrenen Stufe-Eins SCs in die Stadt und bekommen nach einem kurzem Zwischenfall mit einer örtlichen Drückerbande einen Auftrag. Sie sollen einen verschwundenen Bibliothekar im Auftrag eines Freundes suchen. Bei den Nachforschungen im zweiten Teil erfahren die Helden das scheinbar eine größere Sache hinter dem Verschwinden des Bücherwurms zu stecken scheint. Eine unbekannte Gruppe heuert sogar Söldner an um die SCs von ihren Ermittlungen abzuhalten, am effektivsten natürlich durch ihren Tod. Hier zeigt sich schon, das bei den Kämpfen oft viel Wohlwollen vom SL erfordert wird, denn gerade mit so niedrigleveligen Charakteren kann schonmal einer hopps gehen. Im dritten Teil schließlich verfolgen die Helden einen Verdächtigen, stellen ihn im vierten und kommen einem größeren Geheimnis auf die Spur, welches die ganze Stadt in Gefahr bringen könnte. Und das wären die, wenn ich mal wieder spoilern darf, Echsenmenschen in dem Tempel im Endkampf. Diese Wesen und ihr Kult der gelben Zeichen huldigen nämlich einem Gott, der ihre Rasse wieder zu der Bedeutenden Position verhelfen soll, in der sie einst vor Jahrtausenden waren.

Die Handlung ist zwar relativ einfach gestrickt, jedoch wird der Schwerpunkt auf Detektivarbeit und Interaktion gesetzt statt auf Kampf, was durchaus Lust auf mehr macht und sich von den meisten anderen Abenteuern für d20 abhebt. Die anderen Teile der Trilogie „Terror in Freihafen“ und „Wahnsinn in Freihafen“ gehen weiter auf die Geschehnisse von „Tod in Freihafen“ ein und führen sie fort. Die Hintergrundinformationen über die Stadt werden auch noch ausgebaut, so das man nicht nur ein Abenteuer, sondern auch noch einen Quellenband bekommt. Diese Informationen reichen zwar für einige Abstecher nach Freihafen, aber für eine ganze Kampagne in diesem Ort, sei dem Leser doch eher das englischsprachige Freeport-Sourcebook empfohlen.
Die Zeichnungen sind okay, ebenso das Layout, nur das ausgerechnet die schlechteste Zeichnung aufgesplittert und für die Laufleiste am oberen Rand verwendet wurden stört. Die Verarbeitung ist auf gewohnt deutschen Standard und sehr hochwertig. Nur die für Truant leider üblichen Flüchtigkeitsfehler ärgern wieder. Der Preis von 9,95 EU ist für die 32 gehefteten s/w Seiten akzeptabel.
d20 Fans sollten zugreifen, am besten im Bundle mit den anderen Teilen, um sämtliche Hintergrundinfos zu haben und die Kampagne in einem durchspielen zu können.


Name: Tod in Freihafen 
OT: Death in Freeport 
Verlag: Truant 
Sprache: deutsch
Autor: Chris Pramas 
ISBN: 3934282113
Empf. VK.: 9,95 Euro 
Seiten: 32 s/w{jcomments on}