White Dwarf #119 - November 2005

Titelthema dieses White Dwarfs ist der Space Marine Orden der Black Templars. Waren diese fanatischen Gesellen bisher nur im Kampagnen-Codex Armageddon zu finden, sorgte ihr einzigartiger Charakter nun dafür, dass sie einen eigenen Codex erhalten haben. Zu der neuen Armee gibt es natürlich auch eine Menge neuer Modelle, welche der "Weiße Zwerg" ebenso vorstellt wie deren Hintergrund, der sich stark an die irdischen Kreuzfahrern orientiert. Soweit ist dies schon von anderen neuen Armeen und ihren Codizes bekannt. Die Black Templars erhalten darüber hinaus aber noch drei Missionen, die sich speziell an ihrem Hintergrund orientieren, aber auch problemlos mit anderen Fraktionen gespielt werden können. Die Missionen sind dabei sehr abwechslungsreich und kreativ geschrieben. Von der Funktionalität der Missionen kann man sich im beigefügten Schlachtbericht direkt ein Bild machen, in welchem die Szenarien nachgespielt werden. Damit sich die Kreuzfahrer im Namen ihres Imperators auch wirklich von anderen Space Marine Orden unterscheiden, erhalten sie einen zusätzlichen Gussrahmen mit weiteren Ausrüstungsgegenständen. Damit eignen sich die Modelle nicht mehr wirklich für Anfänger, da sie aus bis zu zwölf Teilen pro Figur bestehen können. Eine ziemlich fummelige Angelegenheit für unerfahrene Bastler.

Die kurze Kampagne um die Rückkehr des Patriarchen der Verdammnis wird mit dieser Ausgabe zum Ende gebracht. Heinrich Kemmler hat seine Armee nun vollständig versammelt, während ein letztes, großes Aufgebot der Waldelfen ihn zu stoppen versucht. Das Besondere dieses Szenarios ist vor allem die eigens für Kemmler erstellte Armeeliste. Damit kann man nun, das Einverständnis des Mitspielers vorausgesetzt, neben der Armee von Khemri und den Truppen der Vampire eine dritte Fraktion der Untoten zu Felde führen.

Als sei dies nicht schon genug Material für Warhammer-Spieler, findet sich noch ein Hintergrundartikel zur Höllengrube, dem Sitz des Züchterclans der Skaven. Aber es gibt nicht nur die Informationen zum Hintergrund, oftmals abwertend als "Fluff" bezeichnet, sondern auch ein besonderes Charaktermodell und eine eigene Armeeliste für die verrückten Züchter! Hier wurden die Autoren richtig kreativ, und die Sklaven können nun mit diesem Klan abscheuliche Monstrositäten auf die Alte Welt loslassen. Der Züchterclan ist der letzte der vier großen Clans, der mit einer Armeeliste und weitergehenden Informationen versorgt wurde, so dass sich Skavenspieler nun wahnsinnig kichernd in ihre Höhlen zurückziehen können um sinistre Pläne zu schmieden.

Spieler von Herr der Ringe gehen natürlich auch nicht leer aus. Neben den üblichen, sehr speziellen Szenarien, der Rettung Elendils durch Elrond, Dick Bolgers Flucht vor den Ringgeistern und Gandalfs Goblin-Abwehr mit Feuerwerk, werden auch bestehende Missionen variert. So wird die Flucht der Gefährten aus den Minen von Moria zur versuchten Rückeroberung eben jener durch Balin. Außer einer kurzen Armeeliste für die Zwerge aus Balins Gruppe und ihn selbst, sind die Szenarien aber nicht wirklich signifikant verändert worden. Interessanter liest sich da schon die verbesserte Version der Kriegerbanden, jenem Kampagnensystem für Herr der Ringe, bei dem auf jeder Seite nur wenige Krieger stehen, welche aber mit jeder Schlacht an Erfahrung gewinnen.

Der Nachbericht zum deutschen GamesDay füllt gleich mehrere Seiten mit den hervorragend umgebauten und angemalten Miniaturen des Wettbewerbs. Der schriftliche Rückblick fällt allerdings sehr knapp aus, was aber bei einem Figurenwettbewerb, wo eben vor allem Photos der Sieger zählen, nicht weiter verwundert.

Einer der besten White Dwarfs überhaupt. Es gibt Unmengen an neuem Material, drei neue Missionen für Warhammer 40.000, zwei Armeelisten für Warhammer und für Herr der Ringe drei Szenarien sowie die überarbeiteten Regeln für Kriegsbanden. Jeder sollte mit dem Zwerg 119 sehr zufrieden sein können.  


Verlag: Games Workshop Deutschland GmbH
Erschienen: November 2005{jcomments on}
Preis: 5,95 Euro