White Dwarf #136 - April 2007

Ungewohnt bunt präsentiert sich der White Dwarf in seiner 138. Ausgabe. Das Cover ziert ein Harlequin der Eldar, ein Mitglied jener farbenfrohen aber tödlichen Kaste von wandernden Schauspielern und Kriegern. Im aktuellen Codex Eldar gab es zwar Regeln für diese Einheit, doch keine Modelle, was diesen Monat nachgeholt wurde. Das zweite große Thema dieser Ausgabe sind die neuen, besonders gut deckenden Foundation-Farben, die das Sortiment der bisher erschienen Farben erweitern. Die Neuerscheinungen dieses Monats sind ungewöhnlich, denn es präsentieren sich vor allem alte Modelle, die in neuen Verpackungen erscheinen. Die Seiten werden ebenfalls genutzt, um die Armeeboxen von Orks und Goblins sowie der Zwerge zu präsentieren. Dabei enthält nur die Armeebox der Zwerge eine neue Einheit: die Bergwerker.

Für Warhammer 40.000 bietet der White Dwarf vor allem Material zu den Harlequinen. Nach einer knappen aber gelungenen Kurzgeschichte erfährt man ein wenig über den Hintergrund dieser ungewöhnlichen Kämpfer, bekommt deren Werte präsentiert und natürlich auch taktische Tipps sowie einige Hinweise, um diese sehr bunten Truppen angemessen zu bemalen. Dabei wird aber auf Schablonen ausgewichen, anstatt direkt Tipps zu geben, wie man die Modelle bemalen kann. Im Anschluss findet sich dann auch der obligatorische Spielbericht, bei dem die Eldar gegen eine Armee des Chaos in einem Straßenkampf antreten dürfen. Der Schlachtbericht liest sich ganz angenehm und auf Seiten des Chaos ist ausnahmsweise mal keine Studioarmee, sondern die private Armee des Spielers zu sehen, was eine angenehme Abwechslung darstellt. Der letzten Monat vorgestellte Sammael, der Meister des Ravenwings, wird zudem noch im Malworkshop Meisterklasse kleinschrittig und hoch detailiert bemalt.

Bei Warhammer wird die Mini-Kampagne aus dem letzten White Dwarf fortgesetzt. Es kommen Orks und das Imperium zu Goblins und Zwergen hinzu und die Armeegrößen steigen ebenfalls an. Die Szenarien sind diesmal etwas interessanter, jedoch nichts, was man sich nicht auch selbst in zehn Minuten hätte überlegen können. Des Weiteren geht die Reihe um Warhammer Tactica weiter. Diesen Monat erfährt man mehr über den geschickten Einsatz von Fernkampftruppen. Wieder viele nützliche und praxisnahe Tipps, die diese Artikelreihe zu Glanzstücken in den Ausgaben der letzten Monate machen.

Herr der Ringe wird mit einem Tactica-Artikel bedacht, der sich dem richtigen Einsatz von Helden verschreibt. Völlig sinnfrei sind aber die fünf Seiten, die nur bereits längst erschienene Ork-Modelle zeigen, ohne Tipps für das Spiel oder die Bemalung.

Der Standartenträger wirft einen Blick zurück auf die Firmengeschichte von Games Workshop und die Entwicklung des Miniaturendesigns. Nicht uninteressant, doch die beständige Beweihräucherung von Games Workshop sowie die fehlerhafte Formatierung des Textes, der immer mal wieder im Fettdruck steht, trüben das Lesevergnügen. Bei der Vorstellung der neuen Foundation-Farben wird nur kurz darauf eingegangen, wieso Games Workshop sie produziert hat und was sie leisten, bevor man die Farben in Aktion sehen kann. Die Wirkung wird im Vergleich zu den bisherigen Farben und bei schwarzen sowie weißen Grundierungen gezeigt und mit einigen allgemeinen Tipps zur Benutzung von Pinseln und Farben aufgefüllt. An einem Trupp Space Marines kann man dann Schritt für Schritt verfolgen, wie mit den neuen Farben schnell ein überzeugendes Ergebnis entsteht. Damit die alten Farben aber nicht nutzlos werden, demonstrieren die folgenden Seiten, wie man das bisherige Sortiment dazu nutzen kann, um die zunächst mit Foundation-Farben bemalten Modelle mit den übrigen Farben weiter zu verbessern. Dies funktioniert vor allem durch die Technik des Schichtens, die in einem weiteren Artikel in dieser Ausgabe vorgestellt und an zwei Modellen demonstriert wird. Ansonsten finden sich wieder Bilder vom deutschen Warhammer Grand Tournament.

Diese Ausgabe hat einen starken Fokus auf Bemaltechniken und vor allem auf die neuen Foundation-Farben. Die Farbtöne dieser neuen Produkte werden in diesem White Dwarf dreimal gezeigt! Zusammen mit der ständigen Werbung und dem redundanten Präsentieren von Miniaturen besitzt das Heft insgesamt leider zu wenig Inhalt für den geforderten Preis von knapp sechs Euro.


Verlag: Games Workshop Deutschland GmbH
Seiten: 120{jcomments on}
Preis: 5,95 Euro