White Dwarf #140 - August 2007

Wie der Herr der Ringe-Fan bereits leicht am Cover erkennen kann, geht es in dieser Ausgabe vor allem um Gondor. Mit dieser Ausgabe sind die Neuauflage des Kampagnenbuchs zu "Rückkehr des Königs" wie auch der Szenarioband "Gondor in Flammen" erschienen und mit ihnen natürlich sehr viele Miniaturen dazu. So bekommt man einige Figuren aus Regionen zu sehen, die bisher noch nie bearbeitet wurden, wie etwa die Axtkämpfer von Looarnach oder die Klankrieger von Lamedon. Der begleitende Artikel, der ein paar Infos über den Designprozess und die Möglichkeiten der neuen Bücher erwähnt, zeichnet sich leider mehr durch große Fotos als durch griffige Infos aus. Immerhin gibt es zu einigen der neuen Figuren auch die Profile, damit man sich zumindest grob einen Eindruck von ihnen verschaffen kann. Außerdem bietet der Themenschwerpunkt noch die üblichen Beispielarmeen und Maltipps, abgeschlossen durch einen wirklich großen Schlachtbericht. Dazu wurden vier Szenarien kombiniert und gleichzeitig auf einer Platte gespielt. Das ist immerhin dadurch möglich, dass die Entwickler auf einen großen Teil der Szenarioregeln verzichten oder sie abändern. Das führt die ganze Idee von vorgefertigten Szenarien und deren Sonderregeln irgendwie ad absurdum. Wenn schon die Spieldesigner keinen Wert auf die eigenen Regeln legen, wieso sollten es dann die Spieler tun?

Für Warhammer 40.000 findet sich diesen Monat nur ein Taktik-Artikel über Transportfahrzeuge. Dabei stehen natürlich die Armeen im Brennpunkt, die besonders von diesen Fahrzeugen profitieren, wie etwa die Tau oder Space Marines. Natürlich werden auch die Gegenmaßnahmen gegen die dort beschriebenen Taktiken nicht vergessen. Ansonsten wird immerhin noch Raumflotte Gothic vorgestellt, ein Spezialistensystem, das Raumschlachten bei Warhammer 40.000 simuliert. Leider sieht man vor allem wieder Fotos, die dazugehörigen Infos sind sehr spärlich. Immerhin kann man sich das Regelbuch zum Spiel kostenlos auf der Homepage von Games Workshop herunterladen.

Warhammer erhält diesen Monat vor allem Bemaltipps. Während die extrem detaillierte Anleitung zur Bemalung des Orks Gorbad Eisenklaue wenigstens noch für Bemalspezialisten interessant sein dürfte, ist der Schaukasten für die Skaven nichts anderes als Seitenschinderei.

Der Standartenträger sinniert über die Entwicklung des Codex Chaos und wieso der aktuellste mal wieder der beste ist. In der Rubrik "Meister des Malens" wird diesen Monat Darren Latham vorgestellt. Wer sich für die Pinselschwinger hinter den fantastisch bemalten Miniaturen des 'Eavy Metal-Teams interessiert, der findet hier ein paar biographische Angaben und viele Fotos von den Werken des Künstlers. Wer im Gegensatz zu den Meistern des Malens noch grundlegende Techniken benötigt, der sollte sich den Artikel über Trockenbürsten ansehen, auch wenn dieser nicht sonderlich aufschlussreich ist. Neben qualitativ eher schlechten Fotos vom dritten Warhammer Heat des Grand Tournament 2007, gibt es auch wieder den Index für die letzten zwanzig Ausgaben des White Dwarfs. An diesem Index lässt sich die inhaltliche Schwäche des letzten Jahres sehr deutlich ablesen. Im vergangenen Jahr erschienen im Magazin nur etwa zwölf (!) Artikel mit exklusiven Regeln oder Szenarien.

Am Index wird deutlich, woran der White Dwarf leidet. Es gibt kaum relevantes oder auch nur interessantes Material, dafür aber sehr viel Werbung und großformatige Fotos. Diese Ausgabe ist ein gutes Beispiel dafür, wie man in einem White Dwarf nicht veröffentlichen sollte. Ich ziehe nach mehr als zehn Jahren treuen Lesens nun endgültig die Konsequenz aus dem massiven Qualitätsverlust und höre auf, mir diese Zeitschrift zu kaufen. Schade eigentlich.


Verlag: Games Workshop Deutschland GmbH
Seiten: 126{jcomments on}
Erschienen: 2007
Preis: 5,95 EU