Shadowrun 4 - Schattenwürfel

Über viele Jahre mussten die Jünger des Merchandise darben, denn es gab keine offiziellen Shadowrunwürfel, bis Pegasus diese endlich zur RPC 2010 veröffentlichte.
In einer etwa handtellergroßen Metalldose sind zwölf sechsseitige Würfel, die halb blau marmorisiert und halb orange-braun-transparent sind. Dabei ist die Seite mit der 1 halb transparent und die mit der sechs blau marmorisiert. Die Seite der 1 wurde freigelassen, da eine gewürfelte eins bei Shadowrun 4 (SR) nun mal einen Patzer anzeigt. Leere Seiten nach dem Wurf zu sehen ist also grundsätzlich schlecht und hilft beim Überblick. Die 5 und 6 sind nur klein rechts unten gedruckt, da diese Seiten von der großen SRschlange in S-Form dominiert werden und damit einen Erfolg anzeigen. Auch damit kann man nach einem Wurf schnell überschlagen, ob und wie viele Erfolge man hat. Effektiv braucht man bei der vierten Edition von SR ja nur noch drei der sechs Seiten eines Würfels (1 für Patzer, 5 und 6 für Erfolg), aber dennoch sind zur allgemeineren Nutzung der kleinen Zahlenbestimmer mit 1,5 cm Kantenlänge auch die Ziffern 2, 3 und 4 auf den entsprechenden Seiten zu finden. Die Zahlen sind in Arial gehalten und weiß vor dem entsprechenden blauen oder organge-braunen Untergrund abgehoben. Mir gefallen die Farben, da sie eine „schattige“ Atmosphäre transportieren, aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Die Metalldose macht einen sehr stabilen Eindruck, was man von dem samtigen Plastikeinleger zur Aufbewahrung der Würfel leider nicht sagen kann. Dieser verhindert, dass die Würfel in der Box wild herumklappern, lässt sich aber auch problemlos entfernen, wenn man mehr Würfel in die Dose packen möchte. Oder das Klappern mag.

Apropos mehr Würfel... zwölf Würfel scheinen so etwas wie einen Kompromiss darzustellen. Einen Kompromiss zwischen den ehrlichen Kraftspielern, die auch mit zwei Sets nicht hin kämen (wie der Autor dieser Zeilen, der 26 Würfel für den Schadenswiderstand benötigt) und der Fraktion derjenigen, die Rollenspiel nur dann „true“ finden, wenn ihre Charaktere scheiße sind und selten in den zweistelligen Bereich vorstoßen. Ja, so eine SRgruppe kenne ich auch. Auch wenn die Kraftspieler mehr bräuchten, so lassen sich die zwölf Würfel gerade mal so zusammen von der Hand würfeln und reguläre Becher erzeugen dann eher hohe Türme als brauchbare Ergebnisse. Als ich die Box auf dem Rollenspielstammtisch zum ersten mal öffnete, riefen die SRspieler als erstes aus „Viel zu groß!“. Das waren dann auch die Kraftspieler, die mit großen Pools. Ihr wisst schon. Mehrere Sets zu kaufen, um damit den Pool zu vergrößern bringt nicht wirklich etwas, außer man hat Trollhände, mit denen man so viele Würfel auf einmal schmeißen kann. Da bleibt wohl nur das Zählen der Ergebnisse und dann das Neuwürfeln.

Übrigens zeigen sowohl Front- wie auch Backcover der Box nicht nur das Motiv der überarbeiteten Jubiläumsausgabe von SR, sondern auch die Würfel. Dort sind sie aber einerseits nur in blau zu sehen und andererseits, was schwerer wiegt, mit Punkten statt mit Zahlen für die Ergebnisse. Das ist schlicht falsch, da auf den Würfeln in der Box keine Punkte auf den Seiten zu sehen sind, sondern Ziffern.

Sind die SRwürfel nun ein vernünftiges Produkt? Man bekommt für seine zehn Euro zwölf meiner Meinung nach nicht unhübsche sechsseitige Würfel in einer stabilen Box, was mehr als fair ist. Die leere Seite der 1 und die SRschlangen bei der 5 und 6 beschleunigen das Studium der Ergebnisse und damit das Spiel, was auch toll ist. Allerdings muss man sich nun entscheiden, ob man, wie die meisten SRspieler, nun lieber einen Haufen kleiner W6 auf einmal werfen möchte, oder diese offiziellen Würfel mehrmals von Hand, um eine Probe abzulegen. Und das muss nun jeder für sich selbst entscheiden.


Name: Schattenwürfel 
Verlag: Pegasus 
Sprache: deutsch und englisch
Autor: -
Empf. VK.: 9,95 Euro {jcomments on}
Seiten: 12 mal 6 
ISBN: -