Star Wars – Geonosis and the Outer Rim Worlds

Adventure awaits at the edge of the galaxy.
vom Backcover von Geonosis and the Outer Rim Worlds

Manchmal ist es schon interessant, was so bei einem derartigen Rezi-Marathon (zwei Planeten-Bücher in einer Woche) herauskommen kann. Etwa, das sich die Tagline des vorliegenden Bandes und die von "Coruscant and the Core Worlds" in exakt einem Wort unterscheiden.
Aber gut, daran wollen wir das Buch nun wirklich nicht bewerten.

Kurz zum Äußeren des Bandes: auf dem Cover sieht man, in dem mittlerweile gewohnten und leicht konfusen Stil Tommy Lee Edwards einen Ausschnitt aus der Schlacht um Geonosis, mit einem wild feuernden republikanischen "Gunship" prominent in der Mitte des Bildes. Das passt zum Titel und sieht hübsch aus, findet auf dem Backcover aber noch seine Entsprechung. Da sehen wir die stürmische Welt von Kamino, einen Aiwha-Reiter zeigend, sowie die Slave One, die wild feuernd durch ein Asteroidenfeld rast.
Warum die alte Trilogie mal wieder gar nicht auf das Cover durfte (Endor, Bespin – Beispiele gibt es ja genug) ist mir etwas schleierhaft, aber dennoch sind die beiden Bilder passend und gefallen auch dem Auge des Betrachters.

Das Innenartwork verliert etwas gegenüber dem Schwesterband zu den Kernwelten, gerade weil der Mix der Stile hier wieder weitaus stärker ausgeprägt ist als eben bei "Coruscant...". Doch generell ist das Artwork auch hier wieder schön, die Farbgebung angenehm und die meisten Bilder, für sich betrachtet, sehr gut umgesetzt. "Gut". Nicht mehr, nicht weniger.

Inhaltlich gleicht der Band wiederum seinem Kernwelt-Kollegen. 26 Planeten werden in allen Details beschrieben – wobei die Auswahl hier gerade für die durchschnittliche Spielrunde ganz besonders interessant sein dürfte. So finden sich wichtige Planeten der Filme (Bespin, Endor, Geonosis, Kamino und Yavin) wie auch wichtige Planeten des Expanded Universe (Bakura, Dathomir, Kessel, Mon Calamari, Ossus, Ryloth, Srillur und Sullust – um nur einige zu nennen) hier versammelt, allesamt sehr umfassend beschrieben.

Jeder Planet wird mit einer allgemeinen Beschreibung, einer gesonderten Geschichte, Informationen zu seiner Bevölkerung, wichtigen Locations und weiteren Leckerchen für den Spielleiter präsentiert. So gibt es zu jedem Planeten mehrere Abenteuerideen (die teilweise miteinander, auch planetenübergreifend, verbunden sind), oft neue Technologie oder auch Kreaturen.

Neben einer geradezu erschlagenden Anzahl von Nichtspielercharakteren finden sich daher in disem Band 15 neue Rassen, 28 neue Kreaturen, einen neuen Droiden, sechs neue Ausrüstungsgegenstände, 10 Atmosphärenfahrzeuge und ein neues Raumschiff.
Eine Menge Material also, dessen Bandbreite dann auch von Alltagsgegenständen bis hin zu richtig seltenen und gefährlichen Gütern; so findet man in der Dathomir-Beschreibung etwas den "Sith Abattar", ein fatales Amulett der dunklen Seite der Macht, während die Sklavenhalsbänder im Bandomeer-Kapitel wohl auch allgemeiner Nutzen finden können.

Allerdings gibt es auch klaren Grund zu meckern, denn das Buch leidet akut darunter, nicht vollständig zu sein. Wo etwa ist Hoth? Der Eisplanet, der uns eine der markantesten Bodenschlachten aller Zeiten beschert hat fehlt nämlich ebenso vollständig wie auch Yodas Zuflucht Dagobah. Auch wichtige Regionen wie der Corporate Sector, die Regionen des Imperial Remnant oder auch der Hutt Space fehlen komplett.
Das Tatooine nicht enthalten ist, wo es dazu einen eigenen Quellenband gibt, kann ich den Machern nachsehen. Eben diesen Grund nennen sie in der Einleitung, verweisen dort ebenfalls auf das Fehlen von Naboo in dem Band. Nun gut, da Naboo laut der Karte im aktuellen Grundregelwerk (S. 208) bereits Mid Rim ist, die Entwickler es aber dennoch theoretisch im Rahmen des vorliegenden Bande sehen, kann ich meine Frage von oben noch erweitern: Warum ist Kashyyyk nicht enthalten? Was ist mit Cerea, Cularin, Falleen, Rodia, dem Bothan Space, Bimmisaari oder Ord Mantell.
Sicherlich hätte all das den Rahmen des Bandes gesprengt, aber da ja offenkundig kein Ergänzungsband in greifbarer Nähe ist, muss sich das vorliegende Buch den Vorwurf dennoch gefallen lassen.

"Geonosis and the Outer Rim Worlds" ist gut, keine Frage. Es ist sogar sehr gut, soweit die Beschreibungen der einzelnen Systeme betroffen sind, denn wie schon im "Coruscant"-Band werden hier pro System viele Abenteuerideen präsentiert, die für manches Abenteuer und vermutlich sogar manche Kampagne reichen dürften.
Leider ist der Band nicht so umfassend geworden, wie es wohl nötig gewesen wäre. Denn wenn viele der oben als fehlend genannten Planeten entschuldbar sind, bei Hoth und Dagobah sind es das nicht. Das gibt, aufgrund der sehr guten Inhalte, keinen massiven Abzug, aber zur Bestnote reicht es dann leider auch nicht.

Dennoch ist "Geonosis and the Outer Rim Worlds" ein Buch, bei dem Spielleiter wenig falsch machen können. Es sieht recht gut aus, bietet endlos Inspiration und auch der Preis ist fair.
Ist sicherlich mal einen Blick wert.


Name: Geonosis and the Outer Rim Worlds {jcomments on}
Verlag: WotC 
Sprache: Englisch
Autoren: Craig R. Carey, Jason Fry, Jeff Quick, Daniel Wallace
Empf. VK.: 29,95 US-Dollar 
Seiten: 160