XIII
So damit dürfte ich wohl der erste sein der sich der Rezension eines Videospieles annimmt, natürlich sind auch alle anderen eingeladen diesem Beispiel zu folgen. Schon damit es nicht so aussieht als ob ich hier der einzige wäre der nichts Besseres zu tun hätte.
Aber nun zu unserem ersten Kandidaten, es handelt sich um den Egoshooter XIII (Thirteen oder Treize, je nachdem welche Sprache man bevorzugt) der Firma Ubisoft, Vorlage war jedoch die sehr erfolgreiche Comicserie XIII von Jean Van Hamme (Largo Winch, Thorgal) und William Vance.Deshalb auch ganz schnell ein paar Worte zur Story des Spiels.
Der Präsident der USA wurde erschossen (sehr Kennedy like) und der Hauptverdächtige ist ein gewisser Jason Fly, dieser wird ohne Gedächtnis an einen Strand angespült und schon bald darauf von Killern gejagt. So muss er sich nicht nur seiner Haut erwehren und herausfinden warum man ihm auf den Fersen ist sondern auch noch seine Unschuld beweisen.
Klingt bei ersten mal vielleicht ein wenig geklaut, wer die Bourne Identität kennt wird sicherlich die ein oder andere Parallele erkennen, aber wie der Schöpfer des Comics eben auch erklärte mochte er die Bourne Identität und wollte eben genau so etwas mal im Comicbereich machen.
Jetzt aber genug der langen Vorreden, kommen wir endlich zum eigentlichen Spiel.
Egoshooter sind sicherlich Geschmacksache, die einen halten sie für eine Stupide Ballerorgie (was in vereinzelten Fällen zutreffen mag - Serious Sam) die anderen schätzen sie aufgrund teilweise hohen taktischen Anforderungen.
XIII fällt dabei in letztere Kategorie, die Gegner sind teilweise richtig clever (gerade wenn man in einem höheren Schwierigkeitsgrad zu Gange ist) und die einzelnen Missionen sind recht abwechslungsreich. So wird man dann auch ohne Vorwarnung direkt ins Geschehen hineingeworfen und muss sich sofort der ersten Gegner erwehren.
Klingt jetzt vielleicht ein wenig unfair, ist aber eigentlich nicht so schwer wie es sich anhört.
Dafür sorgt natürlich auch die Steuerung, diese entscheidet besonders bei Egoshootern bereits in den ersten Spielmomenten ob man ein einfaches Spiel hat oder aufgrund der ungünstigen Belegung der Knöpfe erst einen Krampf, dann Frust und letztendlich einen gepflegten Wutausbruch bekommt. Aber keine Sorge bei XIII ist die Steuerung sehr Benutzerfreundlich geraten mit dem Control Stick steuert man den Charakter, während mit dem C-Stick zugleich die Freiheit hat sich genauer umzusehen. Die Feuertaste ist die rechte Schultertaste, Waffen werden auf x und Y gewechselt während man verschiedene Gegenstände die man im laufe des Spieles benutzen kann mit dem Steuerkreuz gewechselt werden. Auf A liegt die Aktions- und Nachladetaste und auf B das Sekundärfeuer. Alle in allem eine sehr gut ausgerichtete Steuerung die für einen flüssigen Spielverlauf sorgt.
Aber nicht nur wegen der recht guten Steuerung wurde XIII mit guten Kritiken versehen, auch die Grafik tat ihren Teil dazu bei. Denn im Gegensatz zu anderen Shootern, wo oftmals ein hohes Maß an Realistischer Darstellung angelegt wird, gibt sich XIII im Stile seiner Comicvorlage genau so. Der Cel-Shading Look spiegelt dabei die Atmosphäre der Comics perfekt wieder, dafür sorgen nicht nur die Zwischesequenzen die sich in verschiedene Panels aufteilen und die Geschichte erzählen.
So werden Geräusche durch eingeblendete Schriftzüge verdeutlicht, was nicht nur sehr nett aussieht sondern auch teilweise sehr hilfreich sein kann wenn man erkennen kann ob sich zum Beispiel Gegner hinter Ecken oder Gegenständen verbergen.
Auch die einzelnen Levels sind abwechslungsreich gestaltet, so gibt es zum Beispiel die Bank in der man eine Geisel nehmen muss um teilweise unbeschadet an den Wachen vorbei zu kommen, oder aber verschiedene Gegenstände (wie Stühle oder Schaufeln) zweckentfremden kann um seine Gegner K.O. zu schlagen. In anderen Leveln, so zum Beispiel dem S.P.A.D.S., wiederum muss man sich auf seine Heimlichkeit verlassen um unentdeckt hinein zu gelangen.
Um sich in diesen verschiedenen Leveln auch mit der richtigen Bewaffnung auszurüsten gibt es ein recht großes Arsenal, angefangen beim obligatorischen Wurfmesser und der 9mm Pistole über das Schrotgewehr und die Pump-Action bis hin zu richtig schwerem Kaliber wie der Bazooka oder der Maschinenpistole. So ist gibt es sicherlich für jeden Geschmack etwas und für Abwechslung ist gesorgt.
Außerdem haben sich die Entwickler auch sehr viel Mühe mit denn Gegner gegeben, so agieren diese in den verschiedene Leveln recht clever und haben immer wieder die ein oder andere Aktion oder Spruch auf Lager. So gibt es glaube ich wenige Shooter wo die Goons Schneemänner bauen, sich über ihre Freizeitaktivitäten unterhalten oder ein Ständchen zum Besten geben. Sicherlich ein nettes Gimmick welches den Spielverlauf etwas auflockert.
Aber da Spiel hat noch mehr zu bieten als nur einen Soloplayermodus. So gibt es, dank der vier Anschlüsse des Gamecubes, auch einen Multyplayermodus und wie wir in einem ersten Testspiel feststellen mussten sind auch hier die zuschaltbaren Bots cleverer als in den meisten anderen Spielen, deshalb sollte man auch die leichteren am Anfang nicht unterschätzen.
Auch hier sorgen verschiedene Modi für Abwechslung, so gibt es das normale Deathmatch, das Teamdeatmatch, Capture the Flag oder Geisterjagd.
Außerdem gibt es noch nette Zusatzinformationen, so kann man sich über den Verlauf der Geschichte informieren und sich die Verschwörung Schritt für Schritt aufdecken oder die einzelnen Dokumente ansehen, zudem hat man auch die Möglichkeit sich über seine fortschreitenden Fertigkeiten auf dem Laufenden zu halten.
Nur noch am Rande, wer die Englische Originalversion hat kann in den Genuss von David Duchovny als XIII und Adam ‚Batman' West als General Carrington kommen. Aber auch die deutsche Version kann sich hören lassen, so leiht hier der Schauspieler Ben Becker XIII seine Stimme. Spielerisch gibt es jedoch keinen Unterschied und auch das Blut wurde in der deutschen Version nicht herausgeschnitten.
Alles in allem sorgt XIII nicht nur aufgrund seiner spannenden Story und der guten Grafik sondern auch wegen des gesamten Gameplays für mehrere Stunden Spielspaß. Und gerade im Bereich der Egoshooter auf dem, ansonsten als Kinderkonsole verschrienen, Gamecube sicherlich einer der besten den man zurzeit kriegen kann.
Egoshooter{jcomments on}
Nintendo Game Cube (auch für PC, X-Box und PS2 erhältlich)
Ubisoft