Jade Empire

Mein zweiter Kauf eines Rollenspiels für die XBox und dann gleich solch ein Glücksgriff. Nach Fable fiel mein Blick auf Jade Empire, welches doch recht gute Kritiken bekommen hatte und da es von den Knight of the old Republik-Entwicklern stammt dachte ich mir, da kannst du ja bei einem Kauf eigentlich nicht viel falsch machen - stimmte auch.

Jade Empire ist ein rundum gelungenes und wirklich gutes Spiel, sowohl auf der technischen als auch auf der spielerischen Ebene.
Von der Story möchte ich hier nicht zu viel verraten, da ansonsten der Spielspaß weg wäre und das wäre nun wirklich schade. Nur so viel sei verraten: Als bester Schüler aus Meister Lis Kampfschule macht ihr euch auf den Weg, euren Meister aus den Klauen der bösen Lotos-Assassinen zu befreien. Dies ist aber nur den Auftakt zu einem viel größeren Abenteuer.

Angesiedelt ist das ganze in einem fiktiven China Ende des Mittelalters. Geister, Dämonen und Oger sind hier genau so präsent wie wundersame Flugmaschinen, Magie und die himmlischen Ämter. Das asiatische Flair jener Epoche wird einfach perfekt eingefangen, beginnend von der wirklich wunderschön gestalteten Landschaft und den Personen über die Musik, bis hin zu der Hintergrundgeschichte. Durch im Spiel verstreute Bücher und Schriftrollenständer erfährt man nicht nur hilfreiches zum Spiel, sonder oftmals Wissenswertes über die Geschichte des Jadereiches, welches wirklich den Eindruck einer lebendigen Welt vermittelt in der die einzelnen Komponenten perfekt zusammen passen. Die Mythologie jener Epoche wurde genauso in das Spiel integriert wie die Story.

Damit komme ich auch gleich zum Spiel selber, da die Story recht zentral ist, nimmt sie auch eine guten Teil des Spieles ein - will heißen, dass man sich auch mal darauf einstellen sollte, sich etwas länger mit den Personen zu unterhalten. Denn ein Großteil der verschiedenen Konflikte läßt sich oftmals schon in einen Gespräch lösen. Allerdings kommt es auch hier darauf an, in welche Richtung sich euer Charakter entwickelt. Folgt man dem Pfad der offenen Hand oder wandelt man lieber auf dem Weg der geschlossenen Faust - das alte Problem von Yin und Yang eben. So kommt man mit Freundlichkeit oftmals sehr weit während man auf der anderen Seite auch mit der entsprechenden Härte sein Ziel erreichen kann. Doch diese Entscheidung obliegt ganz dem Spieler und dementsprechend wird sich auch der Grundton des Spieles ändern.

Wie schon erwähnt, hangelt man sich immer am roten Faden der Hauptstory entlang, daneben kann man aber auch noch eine Menge an Sidequests erledigen, sei es anfangs einfach nur noch das Auffinden einer Kuh, betätigt man sich im Laufe des Spiels als Geisterjäger, Heiratsvermittler, Schauspieler oder man verscheucht eine arroganten Fremdländer aus einem Park. Für Abwechslung ist eigentlich immer gesorgt, außerdem sammelt man im Laufe des Spieles auch eine illustre Schar von Gefährten um sich die einem im Kampf unterstützen können.

Ah, kommen wir auch direkt zum Kampfsystem, wie schon bei Fable kämpft man auch hier in Echtzeit was mir gegenüber rundenbasierten Kämpfen persönlich besser gefällt.
Stolpert man nun in einen Kampf oder wird man dazu genötigt die Fäuste sprechen zu lassen, schaltet das Spiel automatisch in den Kampfmodus. Im Prinzip hat man nun mehrere Möglichkeiten, man kann Schlagen, Blocken, einen etwas zeitaufwendigeren stärkeren Angriff machen oder einen Flächenangriff loslassen. Auch das Verlangsamen der Zeit ist durch den Einsatz von Fokus möglich. Aber daneben kann man sich auch noch entscheiden womit man kämpft, den es gibt verschieden Stile, die man im Laufe des Spieles erlernen kann. Grob unterteilen sich diese in fünf verschiedene Kategorien: Waffenlose Stile, Magiestile (diese verbrauchen Chi), Waffenstile (diese verbrauchen Fokus) Verwandlungsstile (verbrauchen Chi) und Unterstützungsstile. Diese richten keinen Schaden an, können aber zur Vorbereitung für eine Harmonische Combo eingesetzt werden und wenn man diese dann abschließt fließt auch Blut in Mengen. Man kann zur Kurzwahl vier Stile auf das Steuerkreuz legen, man sollte sich aber hier eine größtmögliche Anzahl bereithalten denn manche Gegner sind gegen gewisse Stille immun und dann steht man doch etwas blöd da.
Beim Kampfsystem gibt es eigentlich auch den einzigen Kritikpunkt und dieser liegt bei der Kamera, denn gerade in einem Kampf bleibt diese schon mal in einer ungünstigen Position hängen - besonders dann wenn man sich am Rande des Kampfplatzes aufhält. Aber dies ist eigentlich auch nicht so tragisch, da die meisten Gegner doch recht leicht zu besiegen sind.

Erreicht man eine neue Stufe so kann man mit einigen Punkten seine Fähigkeiten im Körperlichen, im Seelischen (Chi) und im Geistigen (Fokus) Bereich verbessern. Diese verbessern dann dementsprechend in verschiedenen Kombinationen die Fähigkeiten in der Interaktion mit anderen Personen. Zusätzlich kann man auch noch seine Stile mit jeder neuen Stufe aufwerten und so zur Meisterschaft führen. Aber bereits zu Beginn des Spieles kann man sich zwischen einem von fünf Charaktermodellen entscheiden und schon die etwaige Richtung festlegen.

Bleibt eigentlich nicht mehr viel zu sagen, denn am besten sollte man das Spiel selber einmal oder auch zweimal spielen (denn der Wiederspielwert ist Dank der vielen Entscheidungsmöglichkeiten recht variabel) um sich ein Bild zu machen.
Ich finde dass es bis jetzt eines der besten Rollenspiele auf der XBox ist und definitiv in jede Sammlung gehört. Die Story ist sicherlich eine der besten in diesem Genre und fesselt über das gesamte Spiel hinweg - dafür sorgen auch die wunderschön gestalteten Zwischensequenzen.


Rollenspiel
XBox - BioWare {jcomments on}