Destroy all Humans

Als erfahrener Spieler hat man sie schon des öfteren aufgehalten – Außerirdische.
Egal mit welcher Absicht sie zur Erde kamen, meist mit einem großen Waffenarsenal haben wir uns ihnen entgegen gestellt und sie wieder dahin zurückbefördet wo sie herkamen, wenn wir nicht gleich zu ihnen geflogen sind, um ihnen den Garaus zu machen.

Doch diesmal steht man auf der anderen Seite, als Außeririscher Cryptosporidium 137 muss man in verschiedenen Missionen in Amerika einfallen und nicht nur Aufgaben erfüllen, sondern obendrein auch noch ,enschliche DNS einsammeln da darin Überreste unverfälschter Furon-DNS verborgen liegen, die man unbedingt braucht, um den Fortbestand der eigenen Rasse zu sichern. Denn diese degeneriert durch das ständige Klonen zusehend (also Kinder aufgepaßt und sich lieber an den nächstbesten Fachkundigen Wissenschaftler gewandt).
Aber wie der Titel andeutet ist das Hauptziel eben die Welt zu unterjochen, angesiedelt im Amerika der 50’er Jahre darf man sich nun teilweise so richtig austoben.

Oftmals wiederholen sich die einzelnen Aufgaben zwar, aber dafür macht das ganze doch unheimlich Spaß. Leute einäschern, Hirnstämme einsammeln oder schon mal unerkannt durch belebtes Gebiet kommen.
Teilweise werden diese Missionen durch witzige Einlagen aufgelockert.
So muss man zum Beispiel in der Verkleidung des Bürgermeisters die aufgebrachte Menge davon überzeugen dass in der Stadt alles normal ist, obwohl man kurz vorher noch einige radioaktive Kühe eingeäschert hat oder man beschützt den Transport einer Atom-Bombe, die man zum zerstören eines Luftwaffenstützpunktes braucht.
Meine liebste Mission war allerdings diejenige, wo ich Senatoren daran hindern mußte, ins Capitol zu gelangen, um einen neuen Präsidenten zu wählen (sprich sie alle einäschern).

Wobei wir auch schon bei der Hauptaufgabe sind, nämlich dem Titel des Spieles gerecht zu werden.
Die Waffenauswahl ist sicherlich nicht so gewaltig wie bei einigen anderen Spielen, aber dafür um so nützlicher. Anfangs nur mit der Zap-O-Matik ausgestattet, kann man seinen Gegner Stromstöße verpassen um sie auszuschalten, später erhält man dann noch die Analsonde, mit der es ein Leichtes ist, die Hirnstämme von Zivilisten zu bekommen (einmal mit voller Wucht getroffen, laufen die betroffenen Personen noch kurz weg bevor ihnen der Kopf platz und man das Gehirn einsammeln kann), mit dem Ionenfetzer kann man auch größere Probleme wie etwa Panzer problemlos entsorgen aber so richtige Freude kommt für mich mit dem Desintegratorstrahl auf. Wie in Mars Attacks kann man seine Gegner mit ein paar gezielten Schüssen in geschmolzene Energie verwandeln.
Dazu hat man aber auch noch ein paar Psi-Kräfte im Angebot. So kann man per Gedankenkraft Sachen durch die Luft wirbeln lassen oder auch die Gehirne von bereits gefallenen Gegnern extrahieren. Für manche Missionen wichtiger ist aber die Tatsache das man die Möglichkeit hat das Aussahen einer anderen Person anzunehmen um zum Beispiel unerkannt durch bewohnte Gebiete zu kommen. Dies verbraucht jedoch Gedankenkraft die man durch das ständige scannen von Menschen wieder auffüllen muss. Die Gedanken der einzelnen Personen sind dabei teilweise richtig beknackt und sorgen für den ein oder anderen größeren Lacher. Auch hat man die Möglichkeit Menschen zu hypnotisieren, was für einige Missionen wiederum wichtig ist.

Was jedoch ein richtiger, außerirdischer Eroberer sein will, der bewegt sich natürlich nicht nur zu Fuß fort sondern hat heutzutage auch eine fliegende Untertasse.
Auch hier hat man mehrere Möglichkeiten, unter den armseligen Menschen Angst und Schrecken zu verbreiten. Sei es mit dem Todesstrahl, Schallknall, dem Entführungsstrahl oder dem mächtigen Quantenzerstörer - Spaß macht es allemal über die Landschaft zu fegen und alles dem Erdboden gleich zu machen und spätestens wenn man in Washington wüten kann und sowohl das Weiße Haus wie auch das Capitol, das Washington oder Lincoln Monument in Schutt und Asche gelegt hat, weiß man, woran man hier ist – pure Gaudi.

Allerdings muss man aufpassen, besonders wenn man zu Fuß unterwegs ist, denn je mehr Zerstörung man anrichtet und Aufmerksamkeit auf sich zieht desto heftiger wird der Widerstand. Ist Anfangs nur die Polizei hinter einem her so wird man es schon bald mit der Armee zu tun bekommen und schließlich mit der ominösen Geheimorganisation Majestic 12.

Die Steuerung geht dabei recht leicht und unkompliziert von der Hand. Gespielt wird aus der Third-Person-Perspektive, laufen und umsehen wie gehabt, während man nach dem Anvisieren seien Psi-Kräfte einsetzen kann oder sich doch lieber auf seine Schußwaffen verlassen möchte.
Für genügend DNS kann man seine Waffen, Fähigkeiten oder sein Raumschiff mit Upgrades verbessern, so das man im Laufe des Spieles immer gefährlicher wird.

Die einzelnen Levels sind dabei recht nett und umfangreich gehalten, ohne wirklich riesig zu sein, aber für die einzelnen Missionen vollkommen ausreichend. So arbeitet man sich von der bekannten Kuhverstümmelung im Mittleren Westen über einen kalifornischen Vorort und über Militärbasen in der Wüste bis hin nach Washington durch. Also alles was das außerirdische Erobererherz begehrt.

Das Spiel ist zwar komplett in Deutsch gehalten wobei ich jedoch sagen muss das die Synchro, bis auf ein paar wenige Schnitzer, wirklich gut gelungen ist und auch die Sprecher wirken nicht so lustlos oder dilettantisch wie bei mansch anderen Spielen.
Besonders die einzelnen Titel der Missionen fand ich sehr erheiternd, verweisen sie doch oftmals auf Sci-Fi Filme jener Zeit (ich sage nur: Attack of the 50ft president).

Wer also auf ein nettes B-Movie-artiges Spiel steht, könnte hier vielleicht fündig werden, so richtig ernst nimmt sich das Ganze nämlich nicht.
Aber wer wollte nicht schon immer die Sau rauslassen und seinen Eroberungsglüsten nachgehen, und wenn man dafür in die Haut eines kleinen grauen Männchens schlüpfen muss das noch ständig den ein oder anderen Spruch abläßt – um so besser.


Egoshooter
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Pandemic – THQ